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Dies sind Beispiele für die traditionellen Zieglersprüche, die von Ehrendamen während der Fahnenschmückung im Rahmen von Zieglerfesten vorgetragen werden. Nach dem Verlesen eines Spruches pro Verein wird an der Fahne des jeweiligen Vereins ein Fahnenband befestigt, das an die Teilnahme an diesem Fest erinnert.

Der Frühling zieht ins Lipperland,
der Ziegler muss hinaus!
Und ob er’s noch so lieblich fand,
im stillen Glück zu Haus.
Er muss die Heimat meiden,
muss von der Liebsten Scheiden,
die Lerche singt der Buchfink schreit,
Ihr Ziegler es wird Zeit.

Ehre jeder Hand voll Schwielen!
sprach der Dichter Freiligrath.
Doch wenige sind es unter vielen,
denen solche Ehre ward.

Der Reiche lebt herrlich in seinem Palaste,
der Arme muss quälen sich im Sumpf und Moraste,
doch nicht Reichtum macht glücklich,
nur die Zufriedenheit macht reich.
Ja, wir alle sein Brüder, ja, wir alle sein gleich.

Im Kranz der grünen Wälder,
der herrlich dich umschließt,
im Schmuck der Weizenfelder,
mein Dörfchen, sei gegrüßt!
Oft zog ich in die Ferne
und suchte dort das Glück.
Doch kehrt‘ ich immer gerne
ins Heimatdorf zurück.

Wenn alle Ziegler schlafen
die ganze liebe Nacht,
ich kenn einen Braven,
der hält getreulich Wacht.
Das ist der muntre Brenner,
im schwärzlichen Gewand,
als echter Feuerkenner,
bei alt und jung bekannt.

Ich lebe ohne Sorgen
mit frohem Mut dahin
und freu mich jeden Morgen,
dass ich ein Ziegler bin.

Immer lustig, liebe Brüder,
immer fröhlich wollen wir sein!
Kehrt im Frühling die Schwalbe wieder,
wollen wir wieder treue Ziegler sein.

Als der Winter kam ins Land
waren sie sich wohl bekannt,
reichten sich die Hände,
Liebe nahm kein Ende.

Tu täglich deine Pflicht,
am Abend und am Morgen.
Mehr kannst und brauchst und sollst du nicht,
fürs andere lass deinen Schöpfer sorgen.

Nun so tretet denn zusammen,
Ziegler unsres Lipperlands.
Lasst die Herzen höher flammen,
für das Wohl des Zieglerstands.

„Gut Brand“, der Gruß erschalle
durch das ganze deutsche Land.
Schling um die Ziegler alle,
der Einheit festes Band!

Bauern, Bürger und Privaten,
Kaiser, König und Soldaten,
sie alle wohnten nicht so warm,
wenn sich der Ziegler nicht erbarm.

Seh’ ich die Lindenbäume,
den stillen Mühlenbach,
dann werden sel’ge Träume
aus meiner Kindheit wach.
Dann klingen alte Lieder
und Weisen mir im Sinn.
Dann weiß ich, dass ich wieder
in meiner Heimat bin.

Seid fröhlich, seid lustig, ihr Zieglergesellen!
Genießet die Freiheit, und lasst euch nicht prellen.
Denn nicht Reichtum macht glücklich,
nur die Zufriedenheit macht reich.
Ja, wir alle sein Brüder, ja, wir alle sein gleich.

Der Ziegler hat zu allen Zeiten
durch Kunst und Fleiß es weit gebracht.
Durch Röhren lässt er Wasser gleiten
und gibt dem Bau die schönste Pracht
Kaiser, König und Prälaten,
Bürger, Bauern und Soldaten;
sie alle wohnten nicht so warm,
wenn sich der Ziegler nicht erbarm!

Der Meister ist der erste Mann,
er nimmt die Ziegelleute an.
Die Leute schenken ihm Vertrauen,
er aber hat darauf zu schauen,
dass jedem  guter Lohn gebührt,
wenn er uns in die Fremde führt.

Ich grüß dich mein Dörfchen, mein heimatlich Nest,
da singen die Vögel so schön im Geäst.
da blühen Blumen so lieblich, so traut;
ich grüß dich, mein Dörfchen im Tale erbaut.

Viel Städte und Dörfer, ich muss es gestehen,
erscheinen mir herrlich von außen gesehen.
Doch drinnen zu bleiben, da säß ich nicht fest.
Ich grüß dich mein Dörfchen, mein heimatlich Nest.

Hier wohnt meine Liebe, hier ist meine Freud,
hier kenn ich die Sprache, hier kenn ich die Leut’.
Hier will ich auch sterben, wenn Gott es zulässt,
ich grüß dich mein Dörfchen, mein heimatlich Nest!

Zwei- Spätzchen die sich küssen,
die nichts von Falschheit wissen,
so liebevoll und rein
soll unsere Freundschaft sein!

Felsen können wanken,
Schiffe untergehen,
treulos Euch verlassen
das wird nie geschehen!

Vielen Dank an den Ziegler- und Heimatverein Leese, von dessen Webseite die Sprüche hier übernommen werden.

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