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Im September 1968 lud der Zieglerverein Bega auf Initiative seines langjährigen Vorsitzenden Otto Karwath 15 lippische Zieglervereine ein, in einer alljährlichen Zusammenkunft die Belange der Vereine aufeinander abzustimmen und in der Traditionspflege und Heimatarbeit neue gemeinsame Aufgaben vorzubereiten.

Einige Wochen später folgten 11 der angeschriebenen Vereine der Einladung nach Bega, wo am 1. November 1968 in der Festhalle der Ziegler-Ring Lippe gegründet wurde.

Nun waren die Aufgaben der Zieglervereine wesentlich anders definiert als in der Zeit um um 1890, zu der viele von ihnen gegründet worden waren. Traditionspflege und Heimatarbeit waren in den Mittelpunkt des Vereinsgeschehens gerückt. Bei den Vereinsvorständen stand die Sorge im Raum, dass die traditionellen Jubiläumsfeste insbesondere bei den Märschen durch die Orte eine zu geringe Beteiligung erfahren würden. Deshalb wurde in der vorgenannten Einladung das Ziel formuliert, alljährlich in einer Zusammenkunft die Belange der Vereine aufeinander abzustimmen und in der Traditionspflege und Heimatarbeit neue gemeinsame Aufgaben vorzubereiten. Zur gegenseitigen Unterstützung wurden bei der Gründungsversammlung zwei wesentliche Punkte beschlossen:

  1. Die Terminplanung würde untereinander abgestimmt werden, damit größere Feste der einzelnen Vereine nicht zusammenfallen, und
  2. die Mitgliedsvereine würden sich gegenseitig bei ihren Jubiläumsfesten besuchen.

Um den neuen Verbund auch nach außen vertreten zu können, wurde bei der Ring-Versammlung, der Jahreshauptversammlung des Ziegler-Rings, in Bega am 16. Mai 1969 Otto Karwath aus Bega zum Vorsitzenden gewählt.

In den folgenden Jahren standen insbesondere Fragen der Brauchtums- und Kulturpflege im Mittelpunkt. Da die Vorstandsarbeit des Ziegler-Rings, insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, mehr Gewicht bekommen sollte, wurde am 5. Januar 1981 in Bega ein erweiterter Vorstand gewählt und im Rahmen der Ring-Versammlung am 25. Oktober 1981 bestätigt. Demnach war Otto Karwath nach wie vor Vorsitzender, Beisitzer wurden Fritz Müller, Walter Lesmann und Friedrich Mühlmeier.

Bei der Ring-Versammlung am 26. Oktober 1986 in Leese wechselte die Vorstandsspitze. Otto Karwath legte nach 18 Jahren an der Spitze der lippischen Ziegler sein Amt nieder und wurde für seine Leistungen zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Nachfolge im Ring-Vorsitz trat Friedrich Mühlmeier an.

Im Bemühen, einen Verbund aller lippischen Zieglervereine zu erreichen, konnten auch die im Kalletal beheimateten Zieglervereine ZV Kalldorf (1987), ZV Harkemissen (1990) und der ZV Talle (1990) dazu bewegt werden, dem Ziegler-Ring beizutreten.

Auch wurde eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Arbeit der einzelnen Vereine erreicht. Der Landesverband Lippe fördert seit 1988 die Jubiläumsfeste der Zieglervereine als kulturelle Veranstaltungen durch finanzielle Unterstützung und damit auch das kulturelle Leben in den lippischen Dörfern. In diesem Zusammenhang dürfen wir uns auch bei der Kulturagentur, dem früheren Institut für Lippische Landeskunde, bedanken, das uns in Fragen der systematischen Erforschung der Wanderarbeit bei allen sich bietenden Gelegenheiten Hilfe gewährt hat.

Friedrich Mühlmeier hatte über 20 Jahre lang der Dachorganisation der lippischen Ziegler vorgestanden, als er am 24. Februar 2007 unerwartet verstarb. Er hat die lippischen Ziegler zu einer Gemeinschaft zusammengeschweißt. Unter seiner Führung sind mit Ausnahme von zwei Vereinen auch die letzten Zieglervereine dem Ziegler-Ring beigetreten. Die Zahl der Mitglieder aller im Ring vertretenen Vereine hat sich von 2200 auf über 3000 erhöht.

Nach dem plötzlichen Tod von Friedrich Mühlmeier wurde auf einer außerordentlichen Ring-Versammlung am 15. April 2007 in Bega Friedrich Koch zum neuen Vorsitzenden des Ziegler-Ring Lippe gewählt. Sein Anliegen war, den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl bei den im Ring zusammengeschlossenen Vereinen noch weiter stärken und zu pflegen. Besonders am Herzen lag ihm die Ausrichtung der Feierlichkeiten zum 40- und zum 50-jährigen Bestehen des Ziegler-Rings, so des großen Festes am 27. Oktober 2018 in der Turn- und Festhalle in Bega.

Bei der Ring-Versammlung am 2. Dezember 2018 in Kalldorf gab Friedrich Koch den ersten Vorsitz des Ziegler-Rings aus Altersgründen ab. Neu gewählt wurden nun drei Vorsitzende: Martin Klaus als Erster Vorsitzender, Matthias Duda als Zweiter Vorsitzender und Friedrich Koch als Dritter Vorsitzender. Das neue Leitungsteam beabsichtigt, dem Ziegler-Ring eine neue Orientierung zu geben. So kann er etwa als Forum fungieren, in dem die Zieglervereine gemeinsam neue Ideen und Ansätze zur Sicherung ihres Fortbestands entwickeln.

Friedrich Koch

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