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Humanitäre Hilfe unter erschwerten Bedingungen

Am Montag, den 23. August startet der alljährliche Hilfstransport des Vereins “Kinder
in Not, Lippe e.V.” – trotz und gerade wegen der Corona-Pandemie und der
besonderen Situation an der weißrussischen Grenze.

Die Zahlen sprechen für sich: 125 Tonnen Hilfsgüter, 9 Lastzüge, 4.000 Kilometer in
12 Tagen. Der diesjährige Hilfstransport des Vereins “Kinder in Not, Lippe e.V.” ist
der zweigrößte der Vereinsgeschichte – und das trotz der erschwerten Bedingungen.
Covid-19 hat den Verein vor zahlreiche Herausforderungen gestellt.

Nach 29 Jahren des ehrenamtlichen Engagements war das selbst für Jürgen
Wattenberg, Vorsitzender und Gründer des Vereins, eine große Überraschung. “Die
Corona-Krise hat die Spendenbereitschaft der Lipperinnen und Lipper gleich gut
ausfallen lassen wie im Vorjahr. Das hat unsere Erwartungen, insbesondere bei den
Sachspenden, komplett übertroffen“, so Wattenberg.

Die Vereinsmitglieder leisten wieder einmal Unglaubliches: Ein Kraftakt, der bereits
Monate vor dem eigentlichen Hilfstransport beginnt. Sponsoren werden
angesprochen, tonnenweise werden die Spendengüter aus Krankenhäusern,
Altenheimen und Schulen der Region abgeholt, in Zwischenlager und dann kurz vor
dem Transport in Sattelzüge verladen. Im Dezember 2015 wurde das langjährige
Engagement der Vereinsmitglieder mit dem Verdienstorden am Bande der
Bundesrepublik Deutschland gewürdigt, das Jürgen Wattenberg in Berlin von
Bundespräsident Joachim Gauck entgegennahm.

Der Verein „Kinder in Not, Lippe e.V.“ organisiert nun schon seit 25 Jahren (davor 4
Jahre als Freundeskreis) Hilfstransporte nach Litauen, insbesondere nach Kaunas,
die Partnerstadt des Kreises Lippe. Hinzu kommen Gemeinden im Memelgebiet.
Besonders in den ländlichen und strukturschwachen Regionen Litauens ist Hilfe noch
immer dringend nötig. Daran hat auch der EU-Beitritt des Landes im Jahr 2004 nicht
viel geändert. Ein Beispiel sind die Städte Visaginas und Zarasai, kurz vor der
Grenze zu Belarus. Die Region ist durch die aktuelle politische Situation sehr
gebeutelt und Bevölkerung ist sehr arm. Die Rente liegt im Schnitt bei 180 Euro pro
Monat und das bei einem Preisniveau, das sich nicht wesentlich von dem in
Deutschland unterscheidet. Zwei Sattelzüge sind allein für die Menschen dort
bestimmt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren werden außerdem die Kinderheime und
Waisenhäuser in Kaunas mit Spielzeug, Kleidung und weiteren Sachspenden
versorgt. Persönliche Kontakte vor Ort sind bei der Auswahl der Spendenempfänger
entscheidend. Nur so können die Vereinsmitglieder sicherstellen, dass die Hilfsgüter
auch tatsächlich bei den Bedürftigen ankommen.

Alle Details zum diesjährigen Hilfstransport können Sie der folgenden
Aufstellung entnehmen:
Zeitraum: 23. August bis 3. September 2021; Abfahrt: Montag, 23. August, 7 Uhr
(Treffpunkt: ehem. Schlingmann Möbelwerke; im Hinterhof der Inko
GmbH: Lagesche Straße 10, 32657 Lemgo)
Hilfsgüter: Insgesamt 9 Lastzüge mit ca. 750m³ Ladevolumen (entspricht ca. 125t),
darunter
• 2 Sattelzüge Krankenhausbedarf (u.a. Krankenhausbetten, medizinisches
Verbrauchsmaterial und -geräte, Nachtschränke) für die Region Zarasai/
Visaginas
• 50 Polstermöbelgarnituren, andere Möbel und Einrichtungsgegenstände für
Sozialstationen, Kirchengemeinden, Altenheime und Mutter-Kind-Heime
• 50 Pflegebetten und Matratzen für Alten- und Pflegeheime, Sozialstationen
und für die häusliche Pflege
• 100 Rollstühle, über 200 Rollatoren, hunderte Nachtstühle und
Unterarmgehhilfen
• Bekleidung: ca. 3.500 Säcke und Kartons mit Erwachsenen- und
Kinderbekleidung
• große Mengen Spielzeug und Kinderbekleidung, 200 Fahrräder, 50
Kinderwagen
• Schulmöbel: über 100 Stühle, Verbrauchsmaterialien etc.
Die Hilfsgüter werden auf die Waisenhäuser, Kinder- und Altenheime sowie die
Krankenhäuser, Einrichtungen des Arbeiter Samariterbundes und Kirchen der
Partnerstadt des Kreises Lippe, Kaunas, sowie weitere Gemeinden im Memelgebiet
verteilt.

An den sieben Verladetagen sind leider drei Fahrer gesundheitsbedingt ausgefallen,
was uns vor große Herausforderungen stellte. Erfreulicherweise haben wir in letzter
Minute Ersatz gefunden, u.a. hat der Chef der Vladon Möbel GmbH uns von einem
Spediteur einen litauischen Fahrer zur Verfügung gestellt.
Teilnehmer: Ingo Rhiemeier, Bruno Stiem, Friedholt Struck, Herbert Büsching,
Bernhard Ostermeier, Gerhard Wachowski, Martin Deppe, Hubertus Sprick, Michael
Krüger und der litauische Fahrer sowie Jürgen Wattenberg (Vorsitzender und
Gründer des Vereins)

Der Dank des Vereins gilt insbesondere der Volksbank Paderborn-Detmold-Höxter
eG, der Sparkasse Lemgo, dem Kiwanis Club Lippe, dem Lions Club Lemgo, Radio
Lippe, diversen Unternehmen aus der Region sowie allen privaten Spenderinnen und
Spendern. Außerdem dankt der Verein Landrat Dr. Axel Lehmann und Bürgermeister
Markus Baier für ihre Unterstützung.

Kontakt für schriftliche Anfragen: Ivonne Wattenberg (ivonnewattenberg@gmail.com)


Quelle: Kinder in Not, Lippe e.V.

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